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Hauptsache, die Hauptsache bleibt Hauptsache

An einem theologischen Seminar diskutiert man naturgemäss viel über theologische Themen. Dabei verlieren Dozenten und Studierende schnell mal das Wesentliche aus den Augen und verrennen sich in Nebensächlichkeiten. Vielleicht gilt dies grundsätzlich für unsere Generation.

 

Das Wichtigste

 

Einst wussten die Christen, welche Fragen die wichtigsten sind. Sie wussten, dass sündige Menschen eines Tages einem heiligen Gott Rechenschaft über ihr Leben ablegen werden. Sie erkannten auch, dass kein Mensch vor Gott bestehen kann und er deshalb unbedingt gerettet werden muss. Doch diese Rettung verstand man nicht als Befreiung von körperlichen oder psychischen Leiden, wirtschaftlicher Armut oder politischem Elend, sondern als Rettung aus der Verstrickung in Schuld und Sünde. Unsere Vorfahren studierten vor allem Gottes Erlösungsplan. Die Soteriologie (Erlösungslehre) nahm deshalb den Ehrenplatz im Theologiestudium ein. Heute ist das nicht mehr so. Theologen machen sich viel lieber Gedanken darüber, welche Kirchenorganisation die richtige ist, wie man besucherfreundliche und attraktive Gottesdienste gestaltet, welcher Musik- und Predigtstil möglichst viele Besucher anlockt oder welche politische oder soziale Bewegung zu unterstützen sei.

Doch an Gottes Schwerpunkt hat sich bis heute nichts geändert. Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte von Gnade und Rettung – auch heute. Da beklagt sich ein Kirchenstratege auf einer Konferenz über die gegenwärtig viel zu teuren und ineffizienten Evangelisationsmethoden. Er rechnete vor, was ein einziger Bekehrter kostet: in der Landeskirche rund Fr. 500.000.–, in einer Freikirche Fr. 250.000.– und bei einer Zeltevangelisation rund 80.000.–. Für seinen Geschmack ist das viel zu kostspielig!

Wie bin ich Gott dankbar, dass ihm kein Aufwand zu gross war, um mich zu retten. Es kostete ihn mehr als alle Schätze dieser Welt, er investierte sein Leben! (1.Petrus 1,18–19).

 

Gottes gute Nachricht an allen Orten

 

Aus Dankbarkeit für Gottes Rettung investieren Christen ihr Leben, um Gottes wichtigste Botschaft in jedem Winkel dieser Erde bekannt zu machen. Der Name Jesus Christus ist es einfach wert, dass er an allen Strassenecken verkündigt wird, auch wenn die meisten Menschen ihm mit Arroganz und Ablehnung begegnen und ihn lächerlich machen. Eines ist sicher: Gott wird sein Volk trotz heftigstem Widerstand sammeln. Kein einziger wird am Schluss fehlen. Ob von Osten, Westen, Süden oder Norden sie werden in jedem Fall kommen. Aus allen Sprachen und Nationen werden sie am grossen Fest teilnehmen und Gott in alle Ewigkeit ehren und danken. Der gesamte Himmel freut sich heute über einen Menschen, der zu Gott umkehrt. Wir dürfen uns mitfreuen, wenn dies geschieht. So auch an der Schule, die ich leite. Da ist zum Beispiel die Schwester einer Studierenden, die mit einem unserer Studenten ins Gespräch kommt und sich für ein Leben mit Jesus entscheidet. Oder da ist jene ehemalige Studentin, die uns schreibt: «Am Wochenende habe ich noch etwas total Geniales erlebt. Meine beste Freundin ist Christin geworden! Ich war so happy, dass ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte.»

Wenn unsere neuen Studierenden jeweils erzählen, wie sie zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben, staunen wir, wie unterschiedlich Gott Menschen in die Nachfolge ruft. Da ist jener drogen- und alkoholabhängiger Lehrling, der sich für ein Leben mit Jesus Christus entscheidet. Kurze Zeit darauf taucht er mit einer Gitarre in der Berufsschule auf und singt von Jesus. So durfte einer seiner Schulkollegen durch ihn zu Jesus finden und später sein Theologiestudium bei uns anfangen. Eine andere Studentin wechselte die Arbeitsstelle und merkte nach einiger Zeit, dass ihr neuer Chef Christ ist. Dieser sprach mit ihr über seine Überzeugungen und führte sie schliesslich zu Jesus. Eine andere Person besuchte ihren Onkel und wurde durch diesen mit dem christlichen Glauben bekannt gemacht. So verhalf ihr ein Verwandtenbesuch zum Leben mit Christus. Andere, und das sind wohl die meisten unserer Studierenden, lernten Jesus kennen, weil ihre Eltern ihnen den Glauben vorgelebt und viel für sie gebetet haben.

Es gibt viele von Gott vorbereitete Menschen. Sie warten auf die Botschaft des Evangeliums. Sie warten auf mutige Christen, die sich nicht schämen, am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Nachbarschaft, bei Verwandtentreffen, im Zug oder wo auch immer von Jesus zu reden.

 

 

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