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Wahrer Reichtum

Donald Trump, ist bekanntlich kein Kind von Bescheidenheit. Er besitzt unter vielen anderen Immobilien etliche Luxushotels. Aber Trump gibt sich nicht mit gewöhnlichen Spitzenleistungen zufrieden. Er will das allerbeste Hotel. So liess er für 200 Millionen Dollar ein High-End-Luxushotel in Washington D.C. bauen. 250 riesige Zimmer und Suiten, der grösste Veranstaltungssaal der Stadt, mehrere Feinschmeckerlokale, ein Weltklasse Spa, ein Museum, eine Kunstgallerie und verschiedene Gärten sollen für Extravaganz sorgen. Donald Trump hat verstanden: Wer heute an fremden Orten übernachtet, verlangt nach dem Edelsten. Auch in der Schweiz wird deshalb aufgerüstet. Für 300 Millionen Franken wurde zum Beispiel das Alpina Gstaad umgebaut. 440 Millionen Franken kostete die Renovierung des Grand Hotel Dolder in Zürich. Bis zu 14 000 Franken müssen Gäste dort für eine Übernachtung hinblättern – immerhin mehrere Monatsgehälter eines Arbeiters. 

Mehr ist nicht genug

Luxus ist in unseren Tagen wieder gefragt wie selten zuvor. Wer es sich leisten kann, macht nicht nur Ferien in einer Luxusherberge, sondern investiert fleissig in Rennpferde, Jachten, Villen, Ferraris und bizarren Schmuck. Satt macht dies trotzdem nicht. Das wussten schon die alten Griechen. «Wem wenig nicht genug ist, dem ist nichts genug», meinte Epikur. Als er gefragt wurde, was das Glück eines Menschen ausmache, antwortete er: «Füge dem Besitz eines Menschen nichts hinzu, sondern nimm ihm sein Verlangen danach.» Als Christ formuliere ich das etwas anders: «Füge einem Menschen das Verlangen nach Gott hinzu und sein Hunger nach materiellem Wohlstand wird verblassen.»

Weniger ist mehr als genug 

Reichtum kann sich vieles leisten: Gesundheit, Wissen, Einfluss in allen Bereichen, bis dahin, das Recht durch die besten Anwälte auf seiner Seite zu haben. Als mausarmes theologisches Seminar mit angegliedertem Gästehaus kommt man sich unter Millionären oder gar Milliardären machtlos und klein vor. Bei der Werbung liegt nicht ein doppelseitiges Inserat drin, da muss eine 1/8-Seite in Schwarz-Weiss reichen. Das Betriebsauto hat schon 22 Jahre auf dem Buckel. Die Löhne sind vergleichsweise bescheiden. Investitionen können wir nur ausführen, wenn wir durch ein Legat oder eine Erbschaft begünstigt werden. 

Das hat aber auch Vorteile für unsere Gäste. So kostet das billigste Zimmer bei uns zehnmal weniger als die Budgetversion im Dolder, die erst für 540 Franken zu haben ist. Und doch bieten auch wir Luxus: Den Luxus der bezahlbaren Ferien für Familien auch mit geringeren Budgets. Eine Fülle an verschiedenen Gästeprogrammen. Die Extraklasse herausfordernder Bibelarbeiten. Einen Reichtum an Kinder- und Teenagerangeboten. Den Komfort, als Gast Verlesungen des Seminars besuchen zu dürfen. Die Pracht von See, Alpen, Wiesen und Wäldern. Die Extravaganz eines kinderfreundlichen Geländes. Und vor allem den absoluten Luxus, das Evangelium Gottes zu erforschen und jungen Menschen zu lehren. 

Sind wir arm? Die Frage fällt je nach Vergleich unterschiedlich aus. Immerhin verdienen unsere Mitarbeitende rund 200-mal mehr als ein Angestellter in Ghana. Und wer aus dem überfliessenden Reichtum von Gottes Gnade schöpft (Epheser 2,7), darf sich mit Sicherheit steinreich nennen. 

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