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Zielorientiert leben

«Wenn der Kapitän nicht weiss, welchen Hafen er ansteuern soll, ist kein Wind der richtige.»

Als Rektor eines theologischen Seminars bin ich für klar formulierte Ausbildungsziele verantwortlich. Für jedes Unterrichtsfach, für alle Fachbereiche und natürlich für unsere Ausbildung insgesamt sind konkrete Ziele definiert. Dies ist für eine gelingende Bildung entscheidend. Besonders Christen sollten in jeder Hinsicht zielorientiert leben – ganz nach dem Vorbild ihres himmlischen Vaters.

Das wesentliche Ziel

Gott setzt in der Bibel nach wenigen Sätzen ein reales Ziel in die Krise der Welt: Eines Tages wird der zerstört werden, der für den Super-GAU verantwortlich ist. Als Jesus vor zweitausend Jahren auf dieser Erde lebte, verfolgte er dieses Ziel mit einer bemerkenswerten Entschlossenheit. «Es ist vollbracht!» rief er beim Zieleinlauf. Er hat erreicht, wofür er gekommen war. 

Wenn Studierende ihr Studium am sbt absolvieren, ist noch lange nicht vollbracht, wozu wir sie ausbilden. Wenn es uns aber gelingt, die Herzen der jungen Menschen für Jesus zu begeistern – und für seinen Auftrag, der Welt die vergebende Liebe Gottes zu erklären, dann sind wir dem eigentlichen Ziel der Ausbildung etwas nähergekommen. 

Das Ziel unermüdlich verfolgen

Das Training gehört am sbt wie bei einem Sportler zum Tagesprogramm, aber es ist nicht das tatsächliche Ziel. Wenn unsere Studierenden am Ende ihrer Ausbildung ein Diplom in Empfang nehmen, fassen sie das meist als das Überschreiten einer Ziellinie auf. Dabei ist es gerade umgekehrt: Sie starten in ein Leben mit neuen Kompetenzen und grösserer Verantwortung. Dabei brauchen sie Ausdauer. Aufgeben ist immer eine realistische Option. Manchmal schmeissen die Studierenden schon im Training alles hin. Immer häufiger jedoch nach den ersten paar Dienstjahren. Pastoren, die bis zur Rente durchhalten, sind rar geworden. Auch Missionare kehren öfters schon nach einem Term endgültig in die Heimat zurück. Die Gründe dafür sind komplex, doch die Auswirkungen klar: Mitarbeitermangel an allen Enden. Ständig fragen Kirchen- oder Verbandsleiter bei uns nach Absolventen für ihre Kirchen, Missionsleiter nach Personal für unzählige Projekte. Das erinnert uns an das Jesuswort: «Es gibt viel zu tun, aber es gibt nur wenige, die bereit sind, die Arbeit zu verrichten» (Matthäus 9,37). Was können wir tun? Gott bitten, dass er noch mehr Leute einstellt, und dabei persönlich junge Menschen ermutigen, ihr Leben für Gott zu investieren. Dies beginnt mit einer theologischen Ausbildung. Und genauso wichtig: Die Leute mit unermüdlichem Gebet unterstützen, die Gott in der Gemeinde und Mission dienen, damit sie trotz vielen Rückschlägen und Niederlagen ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren. 

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