Aus dem Vorwort:
[…] Seit Jahren lese ich die Bibel einmal jährlich von Anfang bis Ende und markiere dabei stets einen besonderen Aspekt oder ein spezielles Prinzip, das sie lehrt. Dabei fiel mir auf, dass Gott sich in der Heiligen Schrift ganz klar als der Schöpfer und souveräne Herrscher über alle Bereiche der sichtbaren und unsichtbaren Welt präsentiert. Ich habe unzählige Passagen in violetter Farbe markiert. Hier sind einige davon:
- Ich bin der HERR und keiner sonst; ausser mir gibt es keinen Gott. (Jes 45,5)1
- Damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Macht hat über die menschliche Königsherrschaft und dass er sie gibt, wem er will, und dass er den Niedrigsten der Menschen darüber setzen kann. (Dan 4,14)
- Der Mensch überlegt in seinem Herzen, vom Herrn aber kommt, was die Zunge spricht. (Spr 16,1)
- Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seinen Schritt. (Spr 16,9)
- In den Falten des Gewandes schüttelt man das Los, aber jeder Entscheid kommt vom Herrn. (Spr 16,33)
- Wie Wasserbäche ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn, er kann es lenken, wohin er will. (Spr 21,1)
- … des Herrschers über das All, und auf seinem Mantel und seiner Hüfte steht der Name geschrieben: König der Könige und Herr der Herren (Offb 19,15–16).
Nebukadnezzar, der von 605 bis 562 v. Chr. regierte, war damals der mächtigste Herrscher der Welt und nannte sich selbst „König der Könige und Herr der Herren“. Doch selbst er erkannte schliesslich Gottes Souveränität und hielt fest:
“Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, und seine Königsherrschaft währt von Generation zu Generation. Und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Belieben verfährt er mit dem Heer des Himmels und mit den Bewohnern der Erde, und da ist niemand, der ihm in den Arm fällt und zu ihm sagt: Was tust du?” (Dan 4,31–32).
Zu dieser Einsicht kam Nebukadnezzar allerdings erst, nachdem ihm Gott die Herrschaft entriss und ihn demütigte, weil er geprahlt hatte: „Ist das nicht das grosse Babel, das ich gebaut habe als Sitz der Herrschaft durch meine gewaltige Macht und zur Ehre meiner Herrlichkeit?“ (Dan 4,27).
Wenn Gott einmal mehr oder weniger abgeschafft ist, setzen sich die Menschen auf seinen Thron und erklären sich zu Göttern. Nichts scheint für den Menschen unmöglich besonders nicht im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Bald glauben wir, alle Weltprobleme gelöst zu haben, friedlich zusammenzuleben und grossen Wohlstand zu geniessen. Doch nur kurz darauf werden wir bitter erkennen, dass wir Menschen bis ins Innerste verdorben sind und nichts anderes tun, als zu zerstören und gegen unseren Schöpfer zu rebellieren.
Die Hybris der Menschen ist so alt wie die Menschheit selbst. Adam und Eva strebten nach Göttlichkeit, und dieses arrogante Spiel wird von jeder Generation wiederholt. Jesaja erinnert den überheblichen und selbstherrlichen Fürsten von Tyrus im Namen Gottes daran: Stopp! Du hast den Bogen überspannt. Dein Stolz hat schlimme Konsequenzen:
“Weil dein Herz hochmütig geworden ist und du gesagt hast: Ich bin ein Gott! Auf einem Göttersitz wohne ich im Herzen der Meere! – Doch du bist ein Mensch und kein Gott, dein Herz aber hast du dem Herzen eines Gottes gleichgestellt. […] Weil du dein Herz dem Herzen eines Gottes gleichgestellt hast, darum sieh, lasse ich Fremde über dich kommen, die gewalttätigsten Nationen, und sie werden ihre Schwerter ziehen gegen die Schönheit deiner Weisheit, und deinen strahlenden Glanz werden sie entweihen. In den Abgrund werden sie dich hinabsteigen lassen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben im Herzen der Meere. Wirst du auch dann noch sagen: Ich bin göttlich!, im Angesicht dessen, der dich umbringt – und du bist ein Mensch und kein Gott! –, in der Hand derer, die dich erschlagen?” (Ez 28,2.6-9)
Der postmoderne Mensch verspürt eine Abneigung gegen jede Art von Autorität. Das macht das Konzept eines souveränen Gottes für ihn unattraktiv. Um das selbstbestimmte Ich zu schützen, muss Gott abgelehnt werden. […]
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