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Die Bibel lässt uns nicht kalt

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  • Beitrag zuletzt geändert am:4. Januar 2024

«Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen» (Römer 1,16).

Jeweils am Ende der Ausbildung fragen wir unsere Absolventen, welche Unterrichtsfächer sie auf keinen Fall vermissen wollten. Jedes Jahr kriegen wir dieselbe Antwort: Die Fächer, die sich direkt mit der Bibel beschäftigen.

Die Tiefenwirkung von Gottes Wort

Die Auslegung biblischer Bücher in der Bibelkunde und Exegese sowie die Behandlung biblischer Themen in der Systematischen Theologie scheinen die tiefste Wirkung im Leben unserer Studierenden zu erzielen. Das ist sicher kein Zufall. Immer wieder erleben wir: Gottes Wort ist voller Leben und Kraft. Es dringt bis in unser Innerstes. Dieses Wort ist ein unbestechlicher Richter über die Gedanken und geheimsten Wünsche unseres Herzens. Das «Skalpell Gottes» dringt selbst in Bereiche vor, wo menschlicher Rat als störend abgelehnt wird. Echte Tiefenwirkung, heilende Operationen kann nur Gott selbst durch sein Wort erreichen. Als theologische Ausbildungsstätte wollen wir deshalb auch in Zukunft das tun, was in unserem Namen steckt: die Bibel lehren. Entsprechend legen wir in der Studienplanung den Schwerpunkt auf das unmittelbare Bibelstudium. Unsere Absolventen sollen vor allem anderen Gottes Wort sehr gut kennen. Denn durch die intensive Beschäftigung mit der Heiligen Schrift gewinnen unsere Studierenden persönlich. Sie legen sich ein unerschütterliches Fundament fürs gesamte Leben. Zum anderen sind wir überzeugt, dass in Gemeinde und Mission nur die Verkündigung der biblischen Botschaft echte und nachhaltige Frucht bringen kann. Gut, wenn unsere Absolventen das Evangelium Gottes kennen, leben und richtig verkündigen.

Kompromisslos zu Gottes Wort stehen

Freudig überrascht lese ich da in einem Interview von Rebecca St. James, eine der berühmtesten christlichen Künstlerinnen und mehrfache «Grammy»-Gewinnerin:

«In Interviews wurde ich schon oft gefragt, ob ich nicht mehr weltliche Lieder singen möchte. Mein Lied «Go, and sin no more» (Geh, und sündige nicht mehr) ist sehr biblisch und sehr direkt. Ein Geschäftsführer meiner Plattenfirma sagte dazu, dass ich mehr über Beziehungen und weniger über meinen Glauben singen sollte, aber ich sagte ihm, dass ich den Text nicht ändern würde. Im Nachhinein erzählten mir Menschen, dass sie das Lied davon abgehalten hat, sich umzubringen. Dieses Lied ist kraftvoll, weil es biblisch ist! Wenn man das Biblische herausnimmt, nimmt man auch die Kraft heraus.»

Diesen Mut und diese Überzeugung wünschte ich mir bei allen Christen. Wenn wir uns wegen der deutlichen Aussagen des Evangeliums schämen und gewisse Themen tabuisieren, dann werden wir unseren Auftrag nicht gerecht, Botschafter Christi zu sein. Wo sind die Verkündiger, die es wagen, Sätze wie «Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht» (1Joh 2,23) und «Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen?» (Mt 23,33) oder eben «Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!» (Joh 8,11) in aller Klarheit und Kompromisslosigkeit zu betonen? Viele mögen das für alte Schule halten. Doch die Erneuerung der Kirche geschieht nicht interreligiös, kontur- und bekenntnislos unter Einbezug aller Tendenzen, sondern mit der Rückkehr zur ewig gültigen biblischen Botschaft, die ganz schön provokativ ist!

Gottes Wort leben

Doch selbst die beste Bibelkenntnis bevollmächtigt nicht zum Dienst im Reich Gottes. Es sind vielmehr ein von Gott geprägter Charakter und die Liebe zu Jesus Christus, die zählen. Nicht selten stossen wir in diesen Gebieten an unsere Grenzen. Wir müssen also lernen, unser Bibelwissen (Theologie) in die Praxis umzusetzen. Doch der Charakter wird durchs Studium von Gottes Wort geformt, wenn wir uns nicht innerlich verschliessen.  

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